Die Chronik des KKV Hansa München
1880
Am 28. August gründen Kommerzienrat Albert, Heinrich Bolder, Kommerzienrat Fritz Drausnick, Wilhelm Glonner, Kommerzienrat Carl Lipp, Rechnungsrat Lohr und Hugo Sickenberger das «Katholische Kaufmannskasino».
1883
Weihe der ersten Vereinsfahne
1887
Bei der Generalversammlung am 24. Februar wird der Verein zur Erinnerung an die einst blühende Hanse in «Katholischer Kaufmännischer Verein Hansa München» umbenannt. In den Satzungen werden folgende Ziele genannt:
1. Männer von kath. Gesinnung zur Förderung religiösen Lebens zu vereinen;
2. kaufmännische u. wissenschaftliche Fortbildung zu leisten;
3. die Geselligkeit zu pflegen;
4. gegenseitige Hilfeleistung zu bieten.
Als Mittel und Wege zur Erlangung dieser Zielsetzungen werden aufgeführt:
a) Vorträge und Vorlesungen;
b) Besprechung von kaufmännischen und allgemein wissenschaftlichen Gegenständen;
c) Bibliothek und Lesezimmer;
d) Zusammenkünfte und geselligeUnterhaltung;
e) Stellenvermittlung
1888
Vom 11. bis 13. August findet erstmals ein Kongress des KKV-Verbandes in München statt.
1891
Gründung eines kaufmännischen Jugendvereins (Lehrlingsverein).
1896
Zur Versorgung der Tageszeitungen mit Berichten und Mitteilungen des Vereins wird ein besonderes «Agitations-Comité» gegründet.
1897
Die «Hansa» wird vom Landgericht München anerkannt, was der heutigen Eintragung in das Vereinsregister entspricht. Mitgliederzahl zu dieser Zeit: 127.
1898
Auf Initiative von Pfarrer Keller wird eine «Lehrlingsabteilung» gegründet.
1900
Es erscheint ein eigener «Programmanzeiger», der 1908 in die «Bayerische Gauverbands-Zeitung» und danach in die «Kaufmännischen Nachrichten» übergeht.
1904
Hans Reiß gründet das Hansa-Orchester.
1905
Am 11. und 12. August wird die Feier des 25jährigen Bestehens in Verbindung mit der «28. Generalversammlung des Verbandes der Katholischen Kaufmännischen Vereine Deutschlands» begangen. Aus diesem Anlass wird die zweite Vereinsfahne geweiht.
1909
Es wird eine «Soziale Kommission» zur Mitsprache im politischen Raum (Angestellten-Versicherung, Sonntagsruhe, Wettbewerbsrecht u.v.m.) gegründet.
1910
Denkschrift der Hansa zum 32. Bundesverbandstag in Hamburg zu dem Thema «Die Sozialkommission möge Vorschläge zur Errichtung einer bezahlten Verbandsleitung» machen. Dabei geht es primär um das Anliegen, den sozialen Fragen und Forderungen, die den KKV beschäftigen, auch eine öffentliche Präsenz zu verschaffen und sich als Sozialverband zu profilieren.
Einführung der Münchener Sonntagsruhe. Der Vorsitzende, von den in der Sonntagsruhekommission zusammengeschlossenen Verbände, Alex Beer, Mitglied des KKV München, setzt diese nach zehnjährigem Ringen durch.
1911
Der KKV zählt 663 Mitglieder.
1914
Bildung eines «Kriegsfürsorgeausschus der Hansa» zu Beginn des 1.Weltkriegs, der auch noch in den Nachkriegswirren eine segensreiche Tätigkeit entwickelt und die zurückkehrenden Männer bei der Suche nach Arbeit tatkräftig unterstützt. Die Hansa beklagt 49 Gefallene.
1915
Für die aus der Lehre entlassenen jungen Kaufleute wird eine eigene Jungmännerabteilung geschaffen, der spätere «Jungmännerring».
1916
Am 17. Juli gründen «Hanseaten» den Verein «Kaufmännisches Jugendheim e. V.» mit dem Ziel, ein Wohnheim für Jungkaufleute zu errichten.
1919
Kriegsheimkehrer des KKV werden durch die Hansafürsorge unterstützt. Pater Rupert Mayer SJ wird Präses des Jungmännerringes; die Mitgliederzahl des Vereins hat 1000 überschritten.
1920
Das Kaufmännische Jugendheim in der Königinstraße 38 wird am 5. September feierlich eingeweiht; 42 Lehrlinge, Studenten und junge Kaufleute finden darin Unterkunft.
1921
Wanderfreudige Mitglieder der «Hansa» gründen am 24. April die Wanderzunft München im KKV.
1922
Da sich das Kaufmännische Jugendheim als zu klein erweist, befasst man sich mit Plänen für ein wesentlich größeres Objekt. Der Verein «Hansaheim für katholische Kaufleute und Studenten e. V.» wird gegründet.
1924 / 25
Nach Erwerb des über 10 Tagwerk großen Grundstückes mit dem «Gohrenschlösschen» an der Biedersteiner- und Dietlindenstraße werden dort sieben Häuser für die Unterbringung von 500 Jungkaufleuten, Lehrlingen, Studenten sowie von Mittel- und Handelsschülern errichtet; die feierliche Einweihung findet am 21. Mai 1925 statt.
1926
Angliederung einer Höheren Handelsschule. Damit wird eine empfindliche Lücke im Schulwesen der Stadt München geschlossen.
1930
Die «Hansa» feiert das 50-jährige Bestehen. Die aus diesem Anlass erstellte Festschrift ruft uns die Bedeutung des KKV im katholischen und wirtschaftlichen Leben der Stadt München in Erinnerung.
1932
Nach jahrzehntelangen Bemühungen um ein Vereinshaus gelingt es am 16. Juni ein geeignetes Gebäude mit einem 2.770 qm großen Garten an der Brienner Straße 20 (heute 39) zu erwerben (ehemalige Piloty-Villa). Es wird im Dezember – nach einigen Umbauten – durch Kardinal Michael von Faulhaber im Beisein des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Held und des Münchener Oberbürgermeisters Dr. Scharnagl feierlich seiner Bestimmung übergeben.
1933
Die Auflagen und Schikanen der Machthaber im «Dritten Reich» erschweren zunehmend das Vereinsleben, bis es 1938 vollends zum Erliegen kommt. Der Verein wird jedoch nicht aufgelöst. Die Handelsschule und das angegliederte Pädagogium erhalten absolutes Unterrichtsverbot. Damit wird den Hansa-Heimen die Existenzgrundlage entzogen und unter dem Druck der Verhältnisse muss der gesamte Grundbesitz mit neun Häusern zwangsweise verkauft werden.
1934
Erhebliche Beschränkungen durch das Versammlungsverbot des Dritten Reiches.
1944
Bei einem Luftangriff im Juli wird das Hansa-Haus schwer beschädigt.
1945
Durch Fliegerbomben wird das Vereinshaus am 7. Januar völlig zerstört. Zugleich findet die seit 1932 andauernde verdienstvolle Tätigkeit des ersten Kassiers Ernst Wagner und seiner Familie um die Verwaltung des Hauses ihr Ende.
1948
Bei der ersten Generalversammlung nach dem Krieg am 13. März 1948 wird von ca. 250 Mitgliedern im Postgarten eine neue Vorstandschaft gewählt. Das spätere Vereinslokal war der heutige Wappensaal im Hofbräuhaus.
1950
Am 8.10. erfolgt die Gründung des KKV Landesverbandes in Nürnberg. Hans Rahn wird zum ersten Vorsitzenden gewählt.
1951
Der Jugendpräses Karl Widenmann kehrt aus langjähriger russischer Kriegsgefangenschaft zurück und übernimmt wieder die geistliche Leitung der «Jung-Hansa».
1953
In Anwesenheit von Kardinal Joseph Wendel eröffnet der Staatsminister für Wirtschaft Dr. Hanns Seidel das Winterprogramm der «Hansa» mit dem Thema «Keine Ordnung ohne Mitte».
1954
Mit der Wiedergutmachungsbehörde von Oberbayern kommt am 7. Oktober ein Vergleich zustande, wonach der Hansa für die 1938 vom Verein «Hansaheime in Liquidation» zwangsweise unter Wert verkauften Wohn- und Schulgebäude an der Biedersteiner- und Dietlindenstraße eine Entschädigung von 175.000 DM zuerkannt wird.
1955
Vom 17. bis 20. Juni findet in München der 58. KKV-Verbandstag unter dem Leitwort «Wirtschaft und Familie» statt. Zugleich feiert die «Hansa» ihr 75-jähriges Bestehen.
1957
Für das neue Hansa-Haus wird am 24. August durch den Vorsitzenden Hans Rahn der Grundstein gelegt.
1958
Kardinal Joseph Wendel weiht am 8. März mit vielen Ehrengästen, u. a. dem Bayer. Ministerpräsidenten Dr. Hanns Seidel, dem Staatsminister für Kultur Dr. Alois Hundhammer, dem Abt Dr. Hugo Lang von St. Bonifaz und dem Verbandsvorsitzenden Franz Czempas, feierlich das neue Hansa-Haus ein.
1959
Der Jungmännerring wird als Jung-KKV München neu gegründet. Albert Peters wird zum ersten Vorsitzenden des Landesverbandes gewählt.
1960
Der um den Wiederaufbau des Hansa-Hauses hochverdiente Ehrenvorsitzende und Verbandsehrenmitglied Hans Rahn verstirbt am 11. April.
Vom 2. bis 9. August findet der Eucharistische Weltkongress in München unter starkem Engagement der Mitglieder statt.
Mit einem Festvortrag von Monsignore Heinz Hermes, dem Geistlichen Beirat des KKV-Verbandes, wird das 80. Stiftungsfest der «Hansa» begangen.
1965
Die Hansa folgt dem Beschluss des Bundesverbandstages 1965 in Fulda und öffnet die Türen für die Aufnahme weiblicher Mitglieder.
1966
Dr. h.c. Franz-Josef Strauß, Bundesminister a. D. und Landesvorsitzender der CSU spricht vor mehr als 278 Teilnehmern zu aktuellen politischen Fragen.
1967
Unser Protektor, Kardinal Julius Döpfner, spricht im Hansa-Haus zu «Fragen der Zeit».
Die bis 1985 gültige Satzung des Vereins wird bei der Generalversammlung am 3. Mai beschlossen. Zugleich wird – entsprechend dem Beschluss auf dem Verbandstag 1965 in Fulda – der Name in «KKV Hansa e. V. München im Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung» geändert.
1969
Josef Läuger wird in der Generalversammlung am 25. April erstmals in das Amt des Vorsitzenden gewählt.
1970
Vom 17. bis 18. Oktober wird – in Verbindung mit einem Landestreffen des KKV-Landesverbandes Bayern mit unserem Protektor Kardinal Julius Döpfner – das 90. Stiftungsfest gefeiert. Der spätere Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, Kultusminister Dr. Bernhard Vogel, hält die Festrede.
1971
Der Ehrenvorsitzende und Verbandsehrenmitglied Franz Gradinger verstirbt am 11. Februar. Ihm als Vereinsvorsitzenden von 1931 bis 1951 ist es zu danken, dass die «Hansa» im Dritten Reich nicht aufgelöst wurde.
1977
Auf dem Jubiläumsverbandstag des KKV in Mainz am 21. Mai wird das Vorstandsmitglied Andreas Koch zum stellvertretenden Verbandsvorsitzenden gewählt.
Das Fußballspiel «Jung gegen Alt» führt zur Jahreswende 77/78 zur Gründung einer Sportriege in der Hansa.
1978
Der Wiederbegründer des KKV-Bundesverbands nach dem Dritten Reich, Franz Czempas, stirbt am 24. November.
Der Schatzmeister Paul Selzer kann seinem Nachfolger Hans-Dieter auf der Springe das inzwischen schuldenfreie Hansa-Haus übergeben.
1980
Der KKV Hansa München begeht unter großer Beteiligung der Mitglieder am 19. Oktober die interne Feier seines 100jährigen Bestehens.
1981
Am 16 Mai. Einweihung des Gedenksteines für Pater Alfred Delp in St. Georg, Bogenhausen. Vom 28.bis 31.Mai findet der 71.KKV-Bundesverbandstag in München statt unter dem Leitwort: «Dem Menschen dienen».
1983
15.Februar: 25-jähriges Jubiläum des heutigen Hansa-Hauses an der Brienner Str. Mit dem «Bundesverdienstkreuz am Bande» wird Josef Läuger eine besondere Ehrung zuteil. Außerdem erhält Paul Selzer für große Verdienste die höchste Auszeichnung des KKV-Bundesverbandes, die «Dr. Friedrich Elz-Plakette».
Unterstützungsaktion für Bischof de Jong, Ndola (Sambia) bis 1992.
1984
Am 10. März wird Josef Läuger zum KKV-Landesvorsitzenden gewählt. Zu dieser Zeit ist er schon 13 Jahre Vorsitzender des KKV-Hansa München. (Er verstirbt am 9. Juni 1987.)
Auflösung des Münchener Jung-KKV.
1985
Beschluss einer neuen Satzung
1986
Gründung des Frauenstammtischs
1988
25. Landestreffen des KKV Bayern in der Landeshauptstadt
1989
Wolfgang Berchtold, seit 1982 Vorsitzender, wird am 6. Mai in Würzburg zum stellvertretenden KKV-Bundesverbandsvorsitzenden gewählt.
1991
Wiedergründung des Münchener Jung-KKV. Dem erfolgreichen Wiederaufbau folgt bereits zwei Jahre später der Niedergang. In der Folgezeit können einige jüngere Mitglieder, die später Brückendienste leisten, gehalten werden.
1992
Gründung eines KKV-Familienkreises Andreas Koch wird zum 1. Vorsitzenden des KKV-Landesverbandes gewählt.
1993
Spendenaktion zum Wiederaufbau des Gesundheitswesens in Russland
1994
Erste Teilnahme am jährlich wiederkehrenden KKV-Präsentationsstand beim Bennofest (Stadtgründungsfest).Beschluss von Maßnahmen zur Sanierung des Hansa-Hauses bis 2001: Fenster- Teil- u. Dacherneuerung, Sanierung der Hauptgebäude-Rückwand, Saalrenovierung inklusive Technikausstattung.
1995
Ludger Marquardt, Mitglied und früherer Ringleiter wird zum Diakon geweiht.
1996
Klaus-Dieter Engelhardt wird zum Landesvorsitzenden des KKV Bayern gewählt.
Wolfgang Berchtold wird erster Vorsitzender der von ihm mitinitiierten «Freunde und Förderer des KKV-Bildungswerks Bayern» und Edgar Mühl Schatzmeister.
1997
Wolfgang Berchtold wird von Bundespräsident Roman Herzog das «Bundesverdienstkreuz am Band» verliehen.
1998
Dr. Josephine Prager und Wolfgang Berchtold organisieren als Jahresaktion «Eine Orgel für Moskau» den Abbau der Orgel in einem französischen Kloster, die Restaurierung bei dem Münchener Orgelbauer Joh. Führer und den Transport in die einzige katholische Kirche Moskaus, die dem hl. Ludwig geweiht ist.
Nach vielen Diskussionen wird der Jung-KKV in eine KKV-Juniorengruppe umgewandelt. München ist damit Vorreiter.
2000
Im Zuge der Flursanierung im Wohngebäude werden alle Zimmer mit Telefonanschlüssen ausgestattet.
2001
38. Landestreffen des KKV Bayern im Kardinal-Wendel-Haus in München Wolfgang Berchtold stirbt am 24. April. Sein Nachfolger als Vorsitzender der «Freunde und Förderer des BWB» wird Günter Brügel aus Mainz.
2002
Der KKV Hansa präsentiert sich unter www.kkv-hansa-muenchen.de erstmalig mit einer eigenen Homepage in der neuen weltweit vernetzten Medienwelt.
Für die Bewohner des Hansa-Hauses wird ein Internetanschluss geschaffen.
Die «Hansa» beteiligt sich mit einem Arbeitskreis an der Erarbeitung des Entwurfs für ein neues Grundsatzprogramm des KKV Bundesverbandes.
2004
In einer Nachwahl, die durch den plötzlichen Tod von Egon Zepke (Bundesverbandsvorsitzender aus Würzburg) erforderlich wird, wird Wolfgang Barth zum neuen Vorsitzenden des KKV Bildungswerk Bayern (BWB) in Nürnberg gewählt.
2005
Anlässlich des 60. Todestages von Pater Alfred Delp SJ findet am 17. Februar im Saal des Hansa-Hauses in Zusammenarbeit mit dem Katholikenrat eine Gedenkveranstaltung statt.
Die «Hansa» wird 125 Jahre und richtet zum 4. Mal den Bundesverbandstag in München aus.
2009
Die Reihe „Salon am Königsplatz“ wird eröffnet. Interessante Gesprächspartner aus allen relevanten Lebensbereichen kommen.
2010
Der KKV beteiligt sich aktiv mit verschiedenen eigenen Veranstaltungen am 2. Ökumenischen Kirchentag, der in München stattfindet.
Das virtuelle „Haus der sozialen Marktwirtschaft“ wird von jüngeren KKV-Mitgliedern gegründet, die sich für eine Renaissance der sozialen Marktwirtschaft stark machen.
2013
Glanzvolle Wiedereröffnung des Hansa Hauses nach umfangreichen Renovierungsarbeiten. Neu ist nun zum Beispiel der Pavillon im Wirtsgarten.
2015
Am 18. Juni wird im Garten des Hansa Hauses die Statue für Fritz Gerlich im Beisein von Bischof Rudolf Voderholzer (Regensburg) feierlich eingeweiht. Der katholische Journalist und Chefredakteur der Zeitung „Der gerade Weg“ warnte schon frühzeitig vor den Nationalsozialisten und wurde von ihnen1934 im KZ Dachau ermordet.
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